„Schatzkiste“ wird zur „Wundertüte“
DRK übernimmt Kleiderkammer und Fundus in Lemförde
Der DRK-Ortsverein Lemförde hat die seit elf Monaten geschlossene Kleiderkammer „Schatzkiste“ und den „Fundus“ übernommen. Im April geht es unter dem Namen „Wundertüte“ weiter. Bis dahin wird renoviert und aussortiert.
Lemförde – Für gutes Gebrauchtes zum günstigen Preis waren die „Schatzkiste“ – die Kleiderkammer des Kinderschutzbundes im Kreisverband Diepholz – und der benachbarte „Fundus“ an der Hauptstraße in Lemförde immer eine gute Adresse. Vor genau elf Monaten schlossen beide ihre Türen, in Kürze soll es in neuer Trägerschaft weitergehen.
Der DRK-Ortsverein Lemförde hat zu Jahresbeginn beide Einrichtungen übernommen und unter dem Namen „Wundertüte“ zusammengeführt. Aktuell wird in den Räumen noch fleißig renoviert und sortiert, die Öffnung ist für den 13. April geplant. Wer gut erhaltene Kleidung, Spielzeug oder Haushaltsgegenstände abgeben möchte, kann das allerdings jetzt schon tun. Annahme ist donnerstags von 16 bis 17 Uhr oder nach Absprache mit Iris Nagel, Telefon 0151/67106827.
Sie war bereits bei der „Schatzkiste“ aktiv und hat nun die Federführung übernommen. Viele weitere Ehrenamtliche aus den beiden bisherigen Teams sind ebenfalls dabei geblieben. Trotzdem könne man „frisches Blut“ sehr gut gebrauchen, sagt Iris Nagel. „Ich möchte ganz gerne, dass jeder seine eigene Abteilung betreut.“ So hätten die Ehrenamtlichen einen besseren Überblick, welche Kleidungsstücke oder Gegenstände „Ladenhüter“ seien, und könnten entsprechend austauschen. Kleidung, die in der „Wundertüte“ keinen Abnehmer findet, geht laut Nagel an Bethel.
In den vergangenen Wochen haben die Ehrenamtlichen den Altbestand gesichtet und auch einiges aussortiert. „Darum können wir eigentlich alles gut gebrauchen“, so Nagel. „Aber bei der Herrenbekleidung ist es immer sehr knapp.“ Darum ist Nachschub hier besonders gefragt.
Die Kinderabteilung mit Kleidung, Schuhen, Spielen und Büchern ist jetzt um einiges größer und heller als früher. Die Kleidung hänge nun zu einem großen Teil auf Bügeln, damit man „durchblättern“ könne. Das sei komfortabler als Stapel. Mit dem größeren Second-Hand-Bereich für die Kleinen hofft Iris Nagel, auch verstärkt junge Familien ansprechen zu können. Für sie sei das Angebot optimal, da kleine Kinder so schnell aus ihren Sachen herauswüchsen.
In den Räumen selbst hat sich ebenfalls einiges verändert. Wände und Fenster wurden neu gestrichen, neue Regale wurden angeschafft und Kleiderständer zum Teil aus Rohren selbst gebastelt, um die Waren übersichtlicher präsentieren zu können. Im Hinblick auf die Corona-Pandemie wird eine „Einbahnstraße“ eingerichtet, sodass sich die Kunden nur in eine Richtung bewegen und Kontakte minimiert werden.
Nach Einschätzung Iris Nagels wird es nach fast einem Jahr Zeit, dass der Second-Hand-Shop wieder öffnet. „Es gibt einen dringenden Bedarf.“ Zum Teil habe sie in den vergangenen Wochen bereits unbürokratische Ersthilfe geleistet und beispielsweise Flüchtlingen eine Erstausstattung gebracht.
Sie betont aber, dass der Shop nicht nur für Bedürftige, sondern ausdrücklich für jedermann gedacht ist. Die Preise seien entsprechend gestaffelt. Die Einnahmen sollen laut Iris Nagel Einrichtungen in der Samtgemeinde „Altes Amt Lemförde“ zugutekommen.