Drei Buchstaben, in denen viel Power steckt
Das DRK präsentiert sich in Lemförde / Rettungs- und Hilfsmaßnahmen zu Lande und zu Wasser
Lemförde – Es sind nur drei Buchstaben, doch was sich in Summe alles dahinter verbirgt, wird selten deutlich. Es sei denn, das Deutsche Rote Kreuz holt mal alles raus, was es hat. Wie in Lemförde. Dort zeigte der DRK-Ortsverein die ganze Palette seines Tuns und Könnens, holte den gesamten Fuhrpark aus der Halle und demonstrierte im Bürgerpark, wie er im Notfall helfen kann. Mehr als sechs Fahrzeuge samt Rettungsboot standen schließlich im Kreis auf der Wiese hinter dem Rathaus.
Das Team des DRK in Lemförde aus den Bereichen Bereitschaft, Wasserwacht, Blutspende und dem DRK-Shop „Wundertüte“ organisierten ein Familienfest mit Informationsgehalt. Und wie kann man sich am besten vorstellen, was die drei Buchstaben alles können und machen? Natürlich mit Zeigen und Erklären der Ausstattung sowie mit praktischen Übungen.
Eine davon fand sogar im Wasser statt. Sven Piontek demonstrierte in „voller Montur“ die sichere Rettung einer Person in der Gräfte hinter dem Lemförder Rathaus. „Sven macht gerade eine Fortbildung zur Rettung von Personen aus Fließgewässern“, erläutert Nina Fuchs. Sie leitet mit Piontek die Bereitschaft im Ortsverein Lemförde. Quer über das Gewässer war eine Leine gespannt, die zur Sicherung des Retters angebracht war. Dass die Gräfte, ein auf den ersten Blick sehr überschaubarer Teich, in der Mitte ohne Grund für Piontek war, beeindruckte die Zuschauer. Zur Notfallausrüstung bei Einsätze in Kleingewässern und unzugänglichem Wasser gehört auch ein Transport-Surfbrett – um Retter und Geretteten Auftrieb zu geben.
Den Nachmittag über surrte es über den Köpfen der Gäste. Das war die neue Drohne der Drohneneinheit aus dem DRK-Bereitschaftszentrum Mitte in Sulingen. Tobias Diephaus bediente das Fluggerät. „Ziel ist es, die Drohne mit Wärmebildkamera zur Personensuche auf unwegbarem Terrain einzusetzen – wie etwa im Wald oder über Gewässern.“ Die Einheit besitzt die Drohne seit einem dreiviertel Jahr und arbeitet sich noch ein.
Neben den angebotenen Spielen und dem Glücksrad für die Kinder „verarzteten“ die Ehrenamtlichen im Krankentransport- und Notfalltransportfahrzeug simulierte Wunden der Besucher und Verletzungen ihrer Puppen. „Das Auge ist bereits gut versorgt“, erklärt Nina Fuchs den jungen Gästen. „Jetzt hören wir Deine Puppe noch ab, ob das Herz regelmäßig schlägt und die Lunge frei ist.“
Der 4793/5, der Notfalltransportwagen aus Lemförde, war in der Leitstelle in Diepholz für den Nachmittag, trotz des Festes in eigener Sache, als einsatzbereit gemeldet. Damit der Ortsverein auch an einem Tag wie diesem hätte helfen können, so die Haltung des Ortsvereins. Natürlich konnte jeder Besucher Mitglied im DRK werden, die Anträge waren gut sichtbar platziert.
[sbb, Mittwoch, 10. Mai 2023, Diepholzer Kreisblatt]